FORSCHUNG

ZUKUNFT MITGESTALTEN

Forschung und Entwicklung sind notwendig, um die Abwasserentsorgung und damit verbundene Bereiche für die Zukunft weiterzuentwickeln. Die SEHi ist regelmäßig Partnerin bei Forschungsprojekten.

TransMiT – Ressourcenoptimierte Transformation von Misch- und Trennentwässerungen in Bestandsquartieren mit hohem Siedlungsdruck

Im Zuge des Klimawandels nehmen Hitzeperioden und Starkregenereignisse zu. Die unterirdische Entwässerungsstruktur kann nicht beliebig erweitert werden und erreicht in urbanen Gebieten ihre technischen Grenzen. Das Projekt TransMiT entwickelt und erprobt Quartiers- und Infrastrukturplanung zur nachhaltigen und ressourcenoptimierten Transformation bestehender Entwässerungssysteme. In Hildesheim, Hannover und Braunschweig werden Forschungsansätze in der Praxis anhand sogenannter Umsetzungspiloten untersucht.

Die SEHi ist an folgenden Umsetzungspiloten beteiligt:

  • „Integrale Siedlungsentwässerung – Kanal“,
  • „Integrale Siedlungsentwässerung – Kläranlage“,
  • „Oberflächige (Not-)Wasserwege“,
  • „Öffentliche Nutzung von Retentionsräumen“ (zum Beispiel Regenrückhaltebecken) und
  • „Ressourcenoptimiertes Stoffstrommanagement im Quartier“.

In unserer Kläranlage wird unter anderem untersucht, wie bei erhöhtem Mischwasserzufluss durch Starkregenereignisse mithilfe eines Mischwasser-Bypasses die Kapazität bestmöglich ausgenutzt und die volle biologische Reinigungsleistung aufrechterhalten werden kann. Im Rahmen von TransMiT wird das Entwässerungskonzept der qualitätsbasierten Trennentwässerung (qbTE) entwickelt und untersucht.

www.transmit-zukunftsstadt.de

Laufzeit: 01.04.2019 – 30.06.2022

Förderkennzeichen: 033W105L

Projektkoordination: Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover (ISAH), www.isah.uni-hannover.de

SEHi-Ansprechpartner: Julius Böckmann, Tel.: 05121/7458-753, julius.boeckmann@sehi-hildesheim.de

Die Förderung des Projektes erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Leitinitiative Zukunftsstadt und hier der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ (RES:Z).

SATELLITE – Verfahrenstechniken im Haupt- und Satellitenbetrieb eines interkommunalen Recyclingzentrums für ein optimiertes regionales Nährstoffrecycling

Seit 2017 die Klärschlammverordnung und Düngeverordnung verabschiedet wurde, kann Klärschlamm nur noch eingeschränkt als Düngemittel eingesetzt werden. Anstelle der landwirtschaftlichen tritt die thermische Verwertung. Das Rückgewinnen von Phosphor aus dem Klärschlamm ist zukünftig verpflichtend und auch Stickstoff soll als Nährstoff für die Landwirtschaft genutzt werden. Das Projekt SATELLITE erforscht Verfahrenstechniken, die dem Verbrennungs- und Rückgewinnungsprozess vor- und nachgelagert sind.

Die SEHi verfügt über ein Schlammbehandlungszentrum und führt bereits eine Magnesiumammoniumphosphatfällung (MAP-Fällung) durch. Beim Forschungsprojekt werden auf der Kläranlage Kenndaten für verschiedene Verfahren ermittelt sowie großtechnische und halbtechnische Versuche für das Recycling von Phosphaten und Stickstoff durchgeführt.

www.satellite-rephor.de

Laufzeit: 07/2020 – 06/2025

Förderkennzeichen: 02WPR1546E

Projektkoordination: Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover (ISAH), www.isah.uni-hannover.de

SEHi-Ansprechpartner: Julius Böckmann, Tel.: 05121/7458-753, julius.boeckmann@sehi-hildesheim.de

Gefördert wird das Projekt SATELLITE vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)“ mit dem thematischen Schwerpunkt „Regionales Phosphor-Recycling“ (RePhoR).

SCREENING – Frühwarnsystem Kanalnetz am Beispiel SARS-CoV-2

Reste von allem, was Menschen zu sich nehmen und ausscheiden gelangen mit dem Schmutzwasser in die Kanalisation. Neben Bestandteilen von Lebensmitteln und Medikamenten lassen sich auch Keime aller Art nachweisen – wie zum Beispiel das SARS-CoV2-Virus. Noch bevor jemand Symptome von Covid-19 spürt oder positiv getestet wird, scheidet die Person bereits genetisches Material der Viren aus. Insofern können Analysen des Abwassers zeigen, wie stark das Virus bereits verbreitet ist.

Dieses Grundprinzip ist die Basis des Projekts der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Fakultät Bau-Wasser-Boden) und der Leibniz Universität Hannover (Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik). Zu den Schwerpunkten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehören die Analyse der Kanalnetze, der Prozess der Probenentnahme und die mikrobiologische Analyse. Mit ihren Erkenntnissen wollen sie ein mathematisches Modell entwickeln, mit dem zukünftig regionale Infektionsgeschehen erkannt werden können.

Seit März 2021 werden regelmäßig Proben aus dem Zulauf zur Kläranlage und aus den Kanälen an mehreren Orten im Stadtgebiet genommen.

Laufzeit: 2020 – 2022

Förderkennzeichen: x

Projektkoordination: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Standort Suderburg, www.ostfalia.de

SEHi-Ansprechpartnerin: Katrin Oelker, Tel.: 05121 7458-713, katrin.oelker@sehi-hildesheim.de

Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, durch eine Kofinanzierung des Landes Niedersachsen sowie durch Eigenmittel der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Leibniz Universität Hannover. Neben der SEHi gehören zu den Partnern des Forschungsvorhabens das Gesundheitsamt Landkreis Hildesheim, der Abwasserzweckverband Uelzen, die Stadtentwässerung Celle sowie der Landesverband Nord der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall.