KLÄRANLAGE

SO (ER)KLÄRT SICH DAS

Im Jahr 2021 flossen rund 6,3 Milliarden Liter Schmutzwasser zur Kläranlage. Dazu kamen rund 3,3 Milliarden Liter Niederschlagswasser von versiegelten Flächen.

Auf dem 22 Hektar großen Gelände der Kläranlage befinden sich neben dem Faulturm, Blockheizkraftwerken und dem Verwaltungsgebäude vor allem diverse Becken für die verschiedenen Reinigungsstufen. Es dauert ungefähr zwei Tage bis Abwasser die gesamte Kläranlage durchflossen hat.

DIE ABLÄUFE IN DER KLÄRANLAGE

Das zufließende Wasser wird mit einem Schneckenpumpwerk angehoben, um die Kläranlage dann im freien Gefälle zu durchfließen.

Rechen entfernen zunächst Grobstoffe bis zu einer Größe von sechs Millimetern. Sand wird im Sandfang abgeschieden, da er die technischen Geräte der Anlage beschädigen würde. Im Vorklärbecken setzen sich Feststoffe am Boden und Fette an der Oberfläche ab. Dieser Primärschlamm wird durch Räumer zusammengeschoben und abgepumpt.

Im Belebungsbecken reichern wir das Wasser mit Sauerstoff an, sodass Bakterien Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphatverbindungen abbauen können. Der entstandene Belebtschlamm wird im Nachklärbecken vom gereinigten Abwasser getrennt.

Der Primärschlamm aus der Vorklärung und der überschüssige Belebtschlamm aus der Nachklärung (Überschussschlamm) werden eingedickt, bevor wir sie in den Faulturm pumpen. Dort entsteht durch einen Gärprozess Biogas.

Das gereinigte Abwasser fließt in die Innerste und somit zurück in den natürlichen Wasserkreislauf.

Unsere Blockheizkraftwerke nutzen unser Biogas, um daraus nachhaltig Energie zu gewinnen. Den Strombedarf für den Betrieb unserer Kläranlage decken wir bereits zu 57 % mit selbsterzeugtem Strom aus Biogas.

Klärschlamm darf nicht mehr auf Deponien gelagert werden und die bisherige Nutzung in der Landwirtschaft wird zukünftig verboten. Unser Klärschlamm wird überwiegend thermisch verwertet und in Zukunft auch mit Nährstoffrückgewinnung.

Proben vom zugeleiteten Abwasser analysieren wir im Labor auf schädliche Stoffe (Indirekteinleiterkontrolle). Auch das gereinigte Abwasser überprüfen wir, bevor es über den Schönungsteich in die Innerste geleitet wird (Direkteinleiterüberwachung).